3 Dritte Phase - Nach TherapieKommunikationNeuigkeiten

„Willst Du Dein altes Leben vor der Krebsdiagnose zurück?“ – Nellas Blogaktion 2024

Die beliebte Blogaktion geht nach 2021 in die zweite Runde.

Diesmal sind es zwölf wundervolle Menschen, die mir ebensolche Antworten gegeben haben und die in einem sehr inspirierenden Beitrag zusammengeflossen sind. Für mich hat das jedes Mal etwas von einem kleinen Lagerfeuer. Setz Dich gerne dazu und wärme Dich an den mutmachenden Aussagen, , die natürlich auch nachdenklich stimmen und teilweise Wehmut zum Ausdruck bringen.

Und wenn Du vielleicht denkst: „Na, das sehe ich etwas anders. Ich würde eher sagen, dass …“
Lass uns gaaanz unten gerne Deinen Kommentar da. Wir sind alle sehr gespannt auf Deine Gedanken.


Meine- Nella Rausch – Einstellung hat sich mit den Jahren etwas geändert. Als ich 2021 meine Antwort gab (den ganzen Beitrag kannst Du gerne hier nachlesen), habe ich viel über die verlorene Leichtigkeit nachgedacht. Jetzt weiß ich noch mehr zu schätzen, was ich gewonnen habe.
Für mich ist es insgesamt ein sinnstiftenderes und zufriedeneres Leben geworden mit mehr Intensität und zahlreichen wundervollen Begegnungen.

Meine „Antwortgeberinnen“
und „Antwortgeber“ sind diesmal:

Claudia Altmann-Pospischek – Katrin Begolli – Sarah Blumenfeld – Alexander Greiner – Odette Helbig –
Angela Jeurink – Cindy Körner
– Katrin Lange – Anne Nieland –
Franziska Peitzmeier – Norman Roßberg – Carsten Witte


Claudia Altmann-Pospischek ist 2013 an metastasiertem Brustkrebs erkrankt. Ihr winziges Mammakarzinom hatte bereits in die Leber und in die Knochen gestreut. Prognostizierte Durchschnittsüberlebenszeit: 2 Jahre. 2018 wurden zudem Bauchfell-Metastasen gefunden.  

Ihren Blog „Claudias Cancer Challenge“ nutzt sie als „Sprachrohr“. Sie initiierte die „Meta Mädels“, war Ideengeberin für den „Meta Ribbon“, fungiert als Vortragende und kooperiert mit verschiedenen Organisationen. Zudem moderiert sie die beiden Facebook-Gruppen „Meta Mädels“ und „Metastasierter Brustkrebs Österreich“. 

Claudias Antwort lautet: „Auch wenn’s kein Wunschkonzert ist, so hätte ich gerne eine Kombi aus altem und neuem Leben.

Als „angezählte“ metastasierte Brustkrebspatientin trauere ich natürlich meiner verlorenen Gesundheit und der Chance auf Heilung nach. Die Krankheit hat alles über den Haufen geworfen – von der Lebensplanung bis hin zur Jobperspektive. Das lässt sich nicht schönreden.

Dieses „ins kalte Wasser gestoßen werden“ hat mich dazu gezwungen, zu „schwimmen“, mich neu zu orientieren und zu fokussieren. Daraus entstand mein Brustkrebsengagement, das nun mein Motor ist, mir neue Chancen eröffnet und wunderbare Menschen beschert hat.

Fazit: Das Leben ist nun härter, schwieriger und kürzer geworden, aber auch intensiver, bunter und genussvoller. Das, was ich möchte, ist einfach Spuren zu hinterlassen – tiefe und unauslöschliche.

Instagram: Claudiascancerchallenge
Facebook: https://www.facebook.com/claudiascancerchallenge



Katrin Begolli über sich:
Ich bin Katrin, Geschäftsführerin des Gemeinnützigen Vereins Eisvogel e.V. und liebe es, auf meinem quietschgrünen Rennrad über die Dörfer des Berliner Umlands zu radeln. Mein Verein ist zu meiner absoluten Herzensangelegenheit geworden.

Katrin beantwortet die Frage so:
„Mein Leben vor meiner Diagnose war oftmals die Fahrt mit
200 km/h auf einer mehrspurigen Autobahn: Vollzeitjob, zwei nebenbei absolvierte Fernstudiengänge, Ausruhen? Nein, ich nicht! Als ich 2018 an Lymphknotenkrebs erkrankte und um mein Leben kämpfte, fand die schnelle Fahrt jäh ein Ende und ich mich auf der Onkologiestation. Jetzt war Ausruhen Pflicht bzw. hatte ich keine andere Wahl.

Ich möchte mein „altes Leben“ nicht zurück, denn so schwierig diese besondere Zeit war, so unfassbar viele tolle Veränderungen hat sie mir beschert. Meinen Krebs habe ich mir nicht ausgesucht. Wie ich durch die Krebstherapien gegangen bin und was ich mit meinem Leben wirklich anstellen will, das war und ist meine Wahl!“

Links und Kontakte:
Instagram: Katrin Begolli (@katrin.begolli_my.lymphoma) • Instagram-Fotos und -Videos



Sarah Blumenfeld ist Cancer Coach, Autorin, Mediatorin und onkologische Bewegungs-Trainerin, die Krebspatienten, ihre Familien und Kinder einfühlsam berät und begleitet.
Am 7. Oktober 2023 veröffentlichte Sarah ihren autobiografischen Ratgeber „Cancer Coaching“. Durch ihre eigene Erfahrung von drei Krebsdiagnosen mit einer
6-monatigen tödlichen Prognose verfügt Sarah über eine einzigartige Perspektive auf das Thema.

Sarah bietet personalisiertes Coaching an, um Patienten bei der Bewältigung der komplexen medizinischen Terminologie und Verfahren zu unterstützen. Sarah ist Speakerin.

Sarah sagt dazu:
Obwohl ich mir niemals gewünscht hätte, mit solchen schrecklichen Diagnosen und Prognosen konfrontiert zu werden, bin ich dennoch dankbar. Diese Erfahrungen haben mir erstaunliche Fähigkeiten verliehen, die ich sonst nie entwickelt hätte.

Heute bin ich entschlossener, mein Leben nach meinen eigenen Vorstellungen zu leben und mich authentisch zu zeigen, unabhängig davon, ob es den Erwartungen meiner Familie oder der Gesellschaft entspricht oder nicht. 

Mein Leitsatz: „Glaube an deine eigene Fähigkeit“!

Links und Kontakte:

YouTube: (7) sarah Blumenfeld – YouTube
LinkedIn: (9) Sarah Blumenfeld | LinkedIn
Instagram: Sarah Blumenfeld | Speaker | Cancer Coach | Mediator (@blumenfeldcoaching) • Instagram-Fotos und -Videos
Webseite: www.blumenfeld-coaching.de


Credit: KURIER/Jürg Christandl

Alexander Greiner ist freier Journalist, Buchautor, Redner und moderiert den monatlichen Online-Männertreff „Gut gegen Kopfkino“ für Männer mit Krebs in Deutschland sowie das „Herrenzimmer“ der Österreichischen Krebshilfe. 2015 wird bei ihm Hodenkrebs entdeckt, 2017 eine Knochenmetastase im Oberarm. 2019 erscheint sein Buch „Als ich dem Tod in die Eier trat“.

Er hält Vorträge in Unternehmen zu Männergesundheit, Stressbewältigung, Krebsprävention und Resilienz, ist Co-Host des Herrenzimmer-Podcasts.

Alexander sieht es so:
„Vergleiche sind immer schwierig, denn vielmehr geht es darum, ob sich das Leben im Jetzt gut anfühlt. Und das kann ich klar mit „Ja“ beantworten.

Auch wenn durch meine Anfang 2024 gestartete Selbstständigkeit viel finanzielle Unsicherheit in mein aktuelles Leben gekommen ist, schätze ich es (nach einigen Panikausbrüchen in den vergangenen Wochen) sehr, exakt das beruflich tun zu können, was für mich nachhaltig Sinn ergibt: anderen Menschen, vor allem Männern, beim Bewältigen von Krebs helfen, sie motivieren und ihnen andere Sichtweisen und Lösungen aufzeigen. Ich persönlich möchte mein altes Leben nicht zurück, bin ich doch heute viel ruhiger, gelassener, fokussierter als vor dem Krebs – natürlich nicht immer, aber immer öfter. Auf dass es, trotz Krebs, besser wird.

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Facebook: https://www.facebook.com/alexander.michael.greiner 
Webseite: https://www.alexandergreiner.com/

 



Odette Helbig über sich:
Ich bin 42 Jahre alt, Single und lebe mit meinen Jungs im Wechselmodell in Berlin. 2010 bekam ich die Diagnose Weichgewebesarkom – mehrere Rezidive, eine Metastase und verschiedene Therapien folgten. Mittlerweile bekomme ich eine Dauerchemo zur Erhaltung des aktuellen Standes. Früher war ich Integrationserzieherin mit Leib und Seele, heute bin ich in Erwerbsminderungsrente und mit ganz viel Herzblut Patientenvertreterin bei der Deutschen Sarkom-Stiftung.

Odettes Antwort: „Wenn ich an die Zeit vor der Diagnose denke, bin ich auch heute nach fast 14 Jahren wehmütig. Meine wundervollen Söhne waren 4 und 1, der kleine gerade abgestillt. Wir waren in eine größere Wohnung umgezogen, die erste Festanstellung war greifbar. Ich habe das Gefühl, dass ich dieses Leben, für das wir damals den Grundstein gelegt haben, nie wirklich leben konnte.

Ich habe auch mit der Erkrankung versucht in dieses Leben zurückzukehren, musste mich aber schweren Herzens beruflich und privat davon verabschieden.

Heute weiß ich, dass ich mit meinen Engagement für andere Sarkombetroffene viel bewege und kann mir aktuell auch nichts Erfüllenderes vorstellen.“

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Ich heiße Angela Jeurink bin 46, verheiratet, externe Datenschutzbeauftragte und komme aus Brühl. Ich liebe Wassersport wie Tauchen, Kajakfahren oder Rafting. Ich kann aber auch ruhige Abende mit Freunden verbringen, bei denen wir Brettspiele spielen.

Seit 10/2021 habe ich die Diagnose metastasiertes Mammakarzinom. 

Angela sagt: „Ob ich mein altes Leben zurückhaben möchte, kann ich nur mit Jein beantworten. Natürlich würde ich mir wünschen wieder gesund zu sein und diese Leichtigkeit der Normalität zurückzuerhalten. 

ABER

Ich mag die neue Stärke in mir, die ich gewonnen habe. Ich habe gelernt für mich selbst einzustehen und gehe mit Problemen anders um. Früher habe ich mich sehr schnell über Dinge aufgeregt, wo ich heute lache. Außerdem habe ich eine noch tiefere Beziehung mit meinem Mann und wir haben ein ganz neues Verständnis füreinander entwickelt. 

Ich habe viele neue Menschen kennengelernt, mit denen sich eine tiefe Freundschaft entwickelt hat. Menschen, die ich in meinem Leben „davor“ nie kennengelernt hätte. 

Außerdem bin ich furchtloser geworden. Mein Credo lautet, das ich nichts mehr zu verlieren, aber alles zu gewinnen habe. Ich besuche Konzerte, treffe Menschen und probiere neue Dinge aus und verschiebe nichts mehr auf später. 

Links und Kontakte:
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Webseite: www.lebenliebenmitkrebs.de 




 


Mehr Informationen zu meinen zwei Büchern gibt es hier:
Du brauchst – Meinen Ratgeber – Zellenkarussell



Cindy Körner über sich:
Ich bin Cindy, Mama von drei Kindern, Biologin (genauer gesagt: Brustkrebsforscherin am DKFZ in Heidelberg) und seit 2020 auch Brustkrebspatientin. Inzwischen versuche ich meine diversen Erfahrungen zu nutzen, um die Krebsforschung und –versorgung in Deutschland zu verbessern.

Dazu engagiere ich mich lokal im Patientenbeirat und in Patientenforschungsrat des NCT Heidelberg, berate Forschende am DKFZ bei der Planung und Umsetzung von Projekten und schreibe seit Kurzem auf LinkedIn über meine Erfahrungen und Gedanken dazu, um Betroffenen Mut zu machen und Nicht-Betroffene zum Nachdenken anzuregen. 

Cindy sagt: „Natürlich wünsche ich mir die gesundheitliche Unbeschwertheit zurück, die ich noch vor der Brustkrebsdiagnose hatte. Schließlich war ich bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich körperlich sehr gesund und kannte keine existenziellen Ängste. Allerdings ging es mir psychisch oft nicht gut; ich fühlte mich im Hamsterrad aus Familie, Arbeit und Erwartungen von anderen gefangen. 

So habe ich durch die Herausforderungen durch die Diagnose, die Akutbehandlung und auch die Zeit danach unheimlich viel gelernt, das ich nicht mehr missen möchte: zum Beispiel Resilienz und die Wichtigkeit von familiärem Zusammenhalt und Selbstfürsorge.

Ich durfte inzwischen auch viele unheimlich starke, inspirierende Persönlichkeiten kennenlernen, die mir jeden Tag dabei helfen, die beste Version von mir selbst zu sein und sinnstiftende Aufgaben zu übernehmen! An der Selbstfürsorge arbeite ich noch; aber das Erkennen des Problems ist bekanntlich der schwerste Schritt zur Lösung. 

Auf die Rezidivangst und die Fatigue könnte ich gut verzichten; aber ansonsten finde ich mein „neues Leben“ besser und lebenswerter als das „alte“! 

Links und Kontakte:

LinkedIn: www.linkedin.com/in/cindy-körner-078a34185 
Facebook: Cindy Körner | Facebook  





Katrin Lange über sich:
Ich bin Jahrgang 1978, lebe in Düsseldorf und bin mit 41 Jahren während der Corona-Pandemie an Brustkrebs erkrankt.

Seither, vor allem durch mein Buch „Bei Gegenwind loslaufen“ und mein Ehrenamt bei der Internationalen Senologie Initiative e.V., versuche ich, Krebs eine Stimme mehr zu geben, um die Erkrankung weiter in der Mitte unserer Gesellschaft zu verankern.

Beruflich bin ich seit über zwei Jahrzehnten als PR-Expertin unterwegs. Ich bin verheiratet und selbst gespannt, wann mein Mann und ich endlich in seine Heimatstadt Cádiz in Andalusien/Spanien auswandern.

Katrins geht so mit dem Thema um:
„Vielleicht. Manchmal. Oder auch nicht? 
Ich bin an meiner Brustkrebserkrankung gewachsen, habe wunderbare Menschen kennengelernt, die ich ohne die Diagnose nicht getroffen hätte, und sie hat mir den Traum erfüllt, ein eigenes Buch zu veröffentlichen.


Ich kann andere Betroffene auf ihrem Weg unterstützen und erfahre so viel Wertschätzung für mein Tun. Das alles empfinde ich als großen Gewinn und Kraftquelle.

Und doch fehlt mir im „Leben danach“ die Unbeschwertheit aus meinem Leben vor der Diagnose, denn meine Gedanken sind andere, meine Ängste sind andere, mir ist die Endlichkeit unseres Daseins bewusster als Menschen ohne eine solche Erfahrung, ich habe körperliche und psychische Herausforderungen, die ich ohne den Krebs wahrscheinlich (noch) nicht hätte.

Aber mir geht es gut, besser als vielen anderen mit einem ähnlichen Schicksal. Ich lebe und genieße heute jeden Moment noch einmal mehr – und das fühlt sich gut an.  

Eine positive innere Haltung, der Blick nach vorn sind mir glücklicherweise in die Wiege gelegt worden, so dass ich in herausfordernden Situationen viel Kraft daraus ziehen kann.“ 

Links und Kontakte:

Instagram: https://www.instagram.com/katipepa78/
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/katrin-lange/  
Linktree: https://linktr.ee/katrinlange78  



Anne Nieland über sich:
Ich bin im Sommer 2020 mit
35 Jahren an Brustkrebs erkrankt und lebe mit meinem Mann und drei Kindern in Borken.

Da ich selbst in Zeiten von Krebs und Corona gemerkt habe, wie wichtig der Austausch unter Betroffenen ist, engagiere ich mich ehrenamtlich beim Verein „dasBUUSENKOLLEKTIV e. V.“
Ein für mich und meine Seele großartiger Gewinn und lauter tolle Frauen, die mein Herz berühren. 

Anne hat folgende Antwort mitgebracht:
„Direkt nach der Diagnose im Sommer 2020 wünschte ich mir oft, die Zeit zurückdrehen zu können, denn die Angst vor dem was kommt, war zu enorm. Angst vor dem Tod, Angst die Kinder nicht aufwachsen zu sehen. Jetzt, fast 4 Jahre später, hat sich meine Sichtweise aufs Leben sehr verändert. Früher gehörte ich zu den Menschen, denen das Wohlergehen der anderen sehr am Herzen lag und ich meine Bedürfnisse entweder nicht sah oder bewusst nach hinten schob.  

Jetzt sehe ich MICH und habe aufgrund der Erfahrungen gelernt, mich und meinen Körper und mein „DaSein“ zu schätzen und bin an allem gewachsen. Mein Blick aufs Leben hat sich sehr verändert, denn ich weiß die kleinen Glücksmomente sehr zu schätzen und erfreue mich an Dingen, die für manch anderen selbstverständlich sind. Ich traue mir Dinge zu, die ich vorher nie gewagt hätte, sodass ich mich nun Buchautorin nennen darf, auch wenn das immer noch sehr surreal ist.“ 

Links und Kontakte:
Instagram https://www.instagram.com/mausemama/?next=%2Fmausemama%2F 
Facebook https://www.facebook.com/anne.nieland.7 
Link zu Annes Buch
Buusenkollektiv:  https://www.dasbuusenkollektiv.de



Franziska Peitzmeier erhielt mit Anfang 20 die Diagnose Sarkom. Sie kommt aus Ostwestfalen und ist in Berlin „stecken geblieben“. 2023 hat sie mit ihrer Tante den Concept Store „Laden am Kirchplatz“ eröffnet, mit dem sie
u. a. Yeswecan!cer unterstützen, indem sie Lesungen und Events zum Thema Krebs anbieten.


Franziska meint dazu: „Zum Zeitpunkt meiner Sarkom Diagnose studierte ich Lehramt, steckte mitten in den Vorbereitungen für die Deutschen Meisterschaften im Voltigieren, fühlte mich fit und unbeschwert.

Nach meiner Diagnose begann ich jedoch all das zu hinterfragen – meinen eingeschlagenen Berufsweg, Freundschaften, meine Zukunft. Daher begab ich mich auf einen neuen Weg, absolvierte meinen Bachelor und ging 2021 für ein Praktikum nach Berlin.

Für all die neuen Möglichkeiten, die sich durch meine Krankheit ergeben haben, sowie die tollen und emotionalen Begegnungen mit wunderbaren, starken und inspirierenden Menschen, bin ich sehr sehr dankbar.

Daher kann ich die Frage, ob ich mein altes Leben zurück möchte, sicher mit nein beantworten. Denn gerade mit Anfang 20, in einer Umbruchphase, in der man zu einem selbständigen erwachsenen Menschen heranwächst, einem die Welt offen steht, man super viele Entscheidungen treffen muss, hat mich diese einschneidende Diagnose grundlegend geformt, mich wachgerüttelt und gezeigt, dass das Leben ganz ganz schnell einen Wendepunkt einlegen kann.

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Norman Roßberg (40 Jahre). Mit 33 erkrankte ich am sogenannten multiplen Myelom. Durch den Angriff meiner Knochen bin ich knapp einer Querschnittslähmung davon gekommen.

Für mich ist das Leben mit Krebs eine Berufung, eine Mission geworden. Daher bin ich Mitglied im Patientenbeirat der Uniklinik Ulm und im Patienten-forschungsrat des NCT-SüdWest.

Ich möchte an vielen Stellen das Leben von Krebsbetroffenen, egal ob Patient*in oder Angehörige verbessern.

Normans Sichtweise ist diese:
„Klar, wenn es um die Gesundheit geht, möchte ich mein altes Leben zurück, denn meine Krebsart (multiples Myelom) ist nicht heilbar. Dennoch bin ich optimistisch, dass ich es noch erleben werde, wenn es als heilbar deklarieret werden kann. 🙂

Denke ich an die Erfahrungen, meine Stärke, meinen Mut. Möchte ich mein altes Leben nicht zurück und erst recht möchte ich auch die Personen nicht mehr missen, die ich ohne den Krebs wahrscheinlich nie kennengelernt hätte. Denn Krebs verbindet. Meine Erkrankung sehe ich als Mission, denn dafür engagiere ich mich als Patient in verschiedenen Gremien, Aktionen und Kampagnen.

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LinkedIn: (2) Norman Roßberg | LinkedIn
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Carsten Witte … war im ersten Leben Zeitsoldat. Sein zweites begann mit der Diagnose Krebs im Jahre 2011 – mit nur 24 Jahren. Er holte das Abitur nach und studierte Gesundheitspädagogik. Als Psychoonkologe (DKG) leitet er seit vier Jahren die psychosoziale Begleitung im Zentrum für Strahlentherapie Freiburg. 

Nach der erfolgreichen Behandlung mehrerer Lungenmetastasen gründete er 2014 die Selbsthilfegruppe „Jung und Krebs“, die Inzwischen ein gemeinnütziger und mildtätiger Verein ist.


Carsten meint dazu:
„Während wir gemeinsam in mentaler Arbeit vertieft waren, teilte mir eine Freundin eine besondere Wahrnehmung mit: Sie sah meinen Platz deutlich vor sich, jedoch saß ich nicht auf ihm.

Dank der vielfältigen Erfahrungen, die ich in den letzten 13 Jahren in verschiedensten Facetten mit Krebs gesammelt habe, bin ich angekommen und habe meinen Platz eingenommen. Mich niedergelassen.

Ich möchte keine meiner Begegnungen dieser Zeit missen, allen voran nicht die Begegnungen mit mir selbst. Ich bin da. Und ich bin gut so. Nach dieser Erkenntnis kommt der Blick hinter die Maske.“

Links und Kontakte:

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/carsten-witte-133784178 Instagram: https://www.instagram.com/carstenwitte_unofficial

Was denkst Du? Was hat sich für Dich verändert?
Was ist besser, was ist schlechter?
Lass uns ganz unten gerne Deinen Kommentar da.

„Das Glück gehört nicht den Gesunden.“

Ein Satz, den ich in einem „Glücksseminar“ aufgeschnappt habe und der mich seit dem begleitet. Die „Positive Psychologie“ ist eine wirksame Methode, um den Blickwinkel zu verändern.

Aus meinem angesammelten Wissen habe ich dann meine zehntägige Glückssucher-Challenge entwickelt, die dir zeigt, wie du mehr Freude und Zufriedenheit in dein Leben bringst.
Ein liebevoll ausgestaltetes Programm mit vielen Übungen und Informationen zur „Positiven Psychologie“.

Mach mit und melde dich gleich hier für 0 Euro an: Glückssucher-Challenge Anmeldung

Auch noch interessant:

Nellas Neuaufnahme #39 – Metastasiert leben. Drei starke Frauen sprechen über ihre Erfahrungen. In dieser Podcastfolge spreche ich mit Claudia Altmann-Pospischek, Angela Jeurink und SU Sommerfeld.

Anmeldung zu meinem Newsletter „Post von Nella“ mit inzwischen vier tollen 0-Euro Produkten.

Mein Ratgeber „Warum sagt mir das denn niemand? Was Du nach einer Krebsdiagnose alles wissen musst.“ und mein Workbook gegen die Angst: Du brauchst – Meinen Ratgeber

Was denkst Du?
Jetzt ist der Moment für Deinen Kommentar.

7 Gedanken zu „„Willst Du Dein altes Leben vor der Krebsdiagnose zurück?“ – Nellas Blogaktion 2024

  1. Ich hatte 2013 atypische chronisch myeloische Leukämie BCR-ABL negativ ohne NW Philadelphia Chromosom.
    davor gab es nur Sport und das Leben schien perfekt.
    Nach der stammzellenspende schien dieses Leben für immer verloren.
    Aber je mehr zeit ich in meinem „neuen“ leben lebe, merke ich, wie toll es auch jetzt ist.
    Anders, aber nicht weniger lebenswert.
    Manche Dinge brauchen Zeit, Akzeptanz und Offenheit.
    Es kommt nicht darauf an, in welcher Zeit wir leben, sondern darauf, was wir mit der Zeit, die uns gegeben wurde anfangen.
    Die ganzen Antworten hier zeigen alle eine Variante von gut und Glück und Zufriedenheit und Stärke und Kampf und Verzweiflung und noch vielen anderen Dingen. Vor allem aber, dass es nicht die eine Antwort gibt.
    Ich wünsche allen alles Gute und weiterhin viel Spaß am Leben
    Vincent

    1. Danke für Deinen Kommentar, lieber Vincent.
      Beim Zusammenfügen der ganzen Antworten war ich genau wie Du sehr angetan von der Vielfalt der Antworten. Es ist so bereichernd das alles zu lesen, sich seine eigenen Gedanken dazu zu machen. Dinge noch mal anders anzuschauen.

      Nach meiner /allogenen) Stammzelltransplantation habe ich auch einiges wieder lernen müssen. Zum Beispiel das Fahrradfahren. Das war für mich ganz schwierig. Besonders, weil ich zwischen Ruhrgebiet und Münsterland aufgewachsen bin.

      Alles Liebe für Dich
      Nella

      Wenn Dich interessiert, was mein Stammzellspender Falk und ich über diese Zeit berichten, kann ich Dir die Podcastfolge dazu empfehlen: https://www.zellenkarussell.de/19-hallo-falk-hier-spricht-nella-mein-genetischer-zwilling-und-ich/

  2. Spontan möchte ich auf die Frage mit „Nein“ antworten.
    Auch wenn die Diagnose ein Schlag war, so hat sie mich aus meiner Arztvermeidungszone geholt und ich gehe zwischenzeitlich, mehr oder weniger freiwillig, zu den notwendigen Vor- und Nachsorgeterminen.
    Die Krebserkrankung hat mir, in Sachen Resilienzfähigkeit, einen beachtlichen Schub gegeben. Sie hat mich mit Menschen in Kontakt gebracht, die ich ansonsten nie kennengelernt hätte. Ich darf mich in neuen Feldern ausprobieren und bewegen z. B. hätte ich weder begonnen einen Blog zu schreiben, noch mit dem kreativen Schreiben auseinanderzusetzen, welches ich, im Rahmen des Netzwerkes FSHOnliner monatlich, via Zoom, anbieten darf.
    Ich lebe mehr im Jetzt und genieße meine Freiheit im Rollstuhl (dessen Notwendigkeit ich, ohne Krebserkrankung, sicher auch noch weiter in die Zukunft geschoben hätte) und weiß, dass ich mich auf mein Auffangnetz verlassen kann.
    Zugegeben, es ist nicht alles rosarot und auf manche Folgen wie diese unbändige Erschöpfung könnte ich verzichten und ja, es tut mir noch immer unendlich leid, dass mein Bruder, durch meine Erkrankung, selbst in dramatisch psychische Zustände gedrängt wurde. Eine Krebserkrankung trifft nie nur einen selbst, sondern auch die Angehörigen. Wenn ich hier näher darüber nachdenke, beginnt mein „Nein“ zu wackeln.

    Zugegeben ich habe gewonnen, aber auch verloren. Trotzdem habe ich das Glück, aus meinem Leben vor der Krebserkrankung, bereits eine gut trainierte Resilienzfähigkeit mitzubringen, welche mich gut auf meinem Weg trägt und es bestätigt sich: Alles hat seinen Sinn und man wächst mit seinen Aufgaben!

    1. Liebe Susanne,
      dass Du in Deinem Kommentar auch auf die neue Lebenswelt der Angehörigen eingehst, freut mich sehr. Das wird meist vergessen. Ich habe zum Beispiel von meinen Ärzten immer gehört: „Jetzt denken Sie mal nur an sich.“ Das ist nicht ganz richtig, denn es geht nur miteinander und diese Erkrankung ist leider auch eine sogenannte Familienerkrankung. Ich hoffe sehr, dass es deinem Bruder wieder besser geht.

      Das mit dem „Hier und Jetzt“, war für mich eine schwierige Übung, weil ich mich immer sehr gerne ablenken lasse. Aber: Ich lerne :-).

      Alles Liebe für Dich und herzliche Grüße
      Nella

      Ach ja, schreib doch mal, wie Dein Blog heißt. Das würde mich interessieren.

  3. Ihr lieben Alle, danke für Eure Berichte! Eigentlich kann ich mich da ganz gut einreihen, denn auch ich habe sehr viel gelernt. Und Lernen hat mir schon immer Spaß gemacht und macht mein Leben lebenswert. Nichtsdestotrotz hätte ich auf einige Phasen der letzten neun Jahre auch gern verzichtet. Doch ich wachse daran immer mehr und bin auch wesentlich „klarer“ in meinen Einstellungen und Lebensweise geworden. Dabei ist heute eine tiefe Dankbarkeit für die positiven Dinge, die mir widerfahren. Mein Motto heute lautet (auf eine Frage, die mir nach der Metastasendiagnose öfter gestellt wurde: „Darfst du das denn?“): ICH DARF ALLES!;o) Ich wünsche allen Betroffenen Zuversicht und Freude am Leben! Tatjana

    1. Genau, liebe Tatjana, Du darfst ALLES 🙂
      Ich zitiere hier mal wider meinen geliebten Viktor A. Frankl: „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.“ Und frei weiter zitiert, es kommt darauf an, wie Du diesen gestaltest. Für mich hört sich das, was Du schreibst sehr stimmig an.
      Keep on going <3
      Herzlichst Nella

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